Der Biber

Biber

In unserer Region ist der Biber (Castor fiber) das schwerste Nagetier. Aufgrund seiner Größe und Gestalt ist er in freier Natur unverkennbar – eine eventuelle Verwechslung ist mit der aus Südamerika eingeführten Nutria möglich. Der Eurasische Biber ist von Frankreich bis hin zur inneren Mongolei zu finden.

Bäume und Äste werden von den Bibern in typischer Weise gefällt; der Biss erinnert stark an eine Sanduhr. Das Material dient zum Wohnungsbau und als Nahrung. Die – zumeist – unterirdischen Baue werden von ganzen Familienverbanden über Jahre bis hin zu Jahrzehnten genutzt. Biber sind sehr standorttreu – sofern der Mensch dies zulässt.

Die Verfolgung des Bibers begann in Europa schon im Mittelalter: nicht nur der dichte Pelz war hierfür der Grund, sondern auch ein Sekret (Bibergeil), welches bei allen möglichen Leiden und Krankheiten helfen sollte. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stand der Biber kurz vor seiner Ausrottung. Aufgrund von Schutzmaßnahmen konnten sich die Biberbestände wieder erholen, in ganz Europa steht der Biber unter Naturschutz.

 Der Eurasische Biber besitzt einen kräftigen, kompakten Körperbau mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 80-120cm. Die „Kelle“ – der flache, geschuppte Schwanz misst weiter 25-45cm und weist eine Breite von ca. 15cm auf. Das Durchschnittliche Gewicht des reinen Vegetariers beträgt etwa 30kg.

 Die Vorderfüße sind kleiner als die Hinterfüße und funktionieren als ausgezeichnete Greifwerkzeuge. An den Hinterfüßen besitzt er Schwimmhäute. Am gedrungenen Schädel sitzen kleine Augen und Ohren, das Fell ist braun. (Absatz)Am Land wirkt der Biber etwas unbeholfen, ist jedoch im Wasser ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher.

Nach einer Tragezeit von 105-107 Tagen bringt das Biberweibchen 1-9 Jungtiere auf die Welt. Die Kleinen wiegen zwischen 230 und 620g. Sie können vom ersten Tag an sehen und laufen. Obwohl sie über drei Monate gesäugt werden, nehmen sie die erste feste Kost mit 2-3 Wochen zu sich. Sehr menschlich mutet das Tragen der Jungtiere auf den Armen der Bibermama an.

In freier Natur hat der Biber eine Lebenserwartung von 10-17 Jahren. In Gefangenschaft kann er ein Alter von bis zu 35 Jahren erreichen.

 Quellen:

  • Säugetiere Europas, M. Gröner & H. Hackethal,  Neumann Verlag, Leipzig
  • Handbuch der Säugetiere Europas, Band 1 Nagetiere, J. Niethammer & F. Krapp, Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden
  • Die Biber der Alten und Neuen Welt, W.W. Djoshkin & W.G. Safonow, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg

 

Daniela Stotz

 

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