Autor: DORIS MOSER | 07.05.2011
Ein Paradies für Möwen
Rottenacker Auf der Kiebitz-Insel im Natursee in Rottenacker fühlen sich auch die Möwen wohl. Eifrig sorgen sie für Nachwuchs. 911 Nester wurden jetzt gezählt. Auch drei sehr seltene Schwarzkopfmöwenpaare brüten.
Viele Möwen haben sich auf der Kiesinsel des Sees bei Rottenacker niedergelassen. Fotos: Hartmut Metzger

Eine mit 911 Nestern stattliche Lachmöwenkolonie hat sich auf der Kiesinsel im Natursee bei Rottenacker angesiedelt. Am Donnerstag hat sich bei einer Zählung gezeigt, dass dort auch drei Schwarzkopfmöwenpaare brüten. Wie ihr Name sagt, haben sie schwarze Köpfe, während die Lachmöwen braune Köpfe tragen. Ein Teil des Nachwuchses ist schon geschlüpft, etwa 10 bis 20 Prozent aller Jungmöwen sitzt schon im Nest und wartet auf Futter. Drei Eier gab es im Durchschnitt pro Nest.

Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Rottenacker und einige Kollegen aus Laupheim, die mit einem Schlauchboot anreisten, haben die Zählung übernommen. Die Möwen sind von Laupheim nach Rottenacker umgezogen und werden dort nun vermisst, wie Georg Walcher sagte. Vor Ort war auch Ornithologe Tobias Epple von der ornithologischen Arbeitsgemeinschaft aus Ulm. Größte Rücksichtnahme hatte das Regierungspräsidium an die kurzfristige Genehmigung dieser Zählaktion geknüpft. So durften maximal fünf Personen mit dem Schlauchboot zur Insel fahren und innerhalb von 20 Minuten sollte die Aktion beendet sein, um die Vögel nicht über Gebühr zu stören. Die Zählung wird in das landesweite Register aller Vogelkolonien aufgenommen.

Eigentlich brüten auf der Kiesinsel seit Jahren die Kiebitze, wofür die Nabu-Gruppe Rottenacker mit der stetigen Pflege die Basis gelegt hat. Nun jedoch haben die Möwen die Insel als angenehme Wohnstätte entdeckt. Sie sind es auch, die sich durch lautes Geschrei bemerkbar machen. Ob sich die Kiebitze bei der starken und selbstbewussten Gesellschaft auf der Insel behaupten werden, muss sich noch zeigen. Wie Vorsitzender Josef Steiner erklärte, will sich die Nabu-Ortsgruppe Rottenacker mit der Kiebitz-Insel dieses Jahr um den Umweltpreis des Alb-Donau-Kreises bewerben. Dazu wird eine umfangreiche Dokumentation erarbeitet. Zum 1. Juli muss alles fertig sein zur Beurteilung durch die Jury.

 

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